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Welche Grabarten gibt es?

Traditionell sind in Deutschland als Grabarten die Wahlgräber und Reihengräber am häufigsten verbreitet. Darüber hinaus gibt es ebenso anonyme Gräber, wenn eine namenlose Beisetzung vorgesehen ist. Im Allgemeinen werden Gräber in Urnengräber, Einzelgräber und Familiengräber beziehungsweise Doppelgräber eingeteilt. In letzterer Kategorie wird zudem zwischen Grabstätten unterschieden, in denen Verstorbene nebeneinander oder - in sogenannten Tiefengräbern - übereinander liegend beigesetzt werden.

Die Beisetzung im Urnengrab

Auch bei den Urnengräbern gibt es ähnliche Varianten, die vom Einzelurnengrab über mehrstellige Urnengräber bis hin zu Urnenwänden reichen. Den Urnenwänden, auch als Kolumbarien bekannt, sind jedoch Grenzen gesetzt, was die Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung betrifft. Hierbei ist eine vorgefertigte Tafel mit aufgebrachter oder eingearbeiteter Inschrift die Regel. Bei der Urnengrabgestaltung lassen sich hingegen wesentlich mehr Ideen umsetzen, wenngleich die Grabfläche auch deutlich kleiner ist, als bei Grabarten der Erdbestattung. Die Ruhezeiten von Urnengräbern sind üblicherweise zwischen 20 und 25 Jahren angesiedelt. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit des Friedhofs ist auch die Tiefe des obersten Punkt der Urne unter der Erde unterschiedlich geregelt. Je nach Satzung können dies 70 cm oder 80 cm sein. Wahlgräber für Urnen sind kostenmäßig höher angesiedelt, deutlich günstiger sind Kolumbarien oder anonyme Grabstellen.

Betrachten wir die hierzulande am weitesten verbreiteten Grabarten einmal näher, so werden einige Merkmale und Unterschiede deutlich, die bei der Auswahl durchaus eine Rolle spielen.

Was ist ein Wahlgrab?

Wie der Begriff bereits erahnen lässt, besteht bei einem Wahlgrab die Möglichkeit zur Wahl einer freien Grabstelle auf dem Friedhof. Hier können verschiedene Kriterien ausschlaggebend für die Auswahl sein, zum Beispiel die Grabgröße und Umgebung, die Entfernung des Grabes vom Eingang des Friedhofs aber vor allem die künftige Nutzung als Familiengrab. Betrachtet man die Kosten, so ist ein Wahlgrab teurer als ein Reihengrab. Wahlgräber lassen sich zudem in weitere Typen klassifizieren, nämlich in Einzeltiefgräber und Doppel- oder Mehrfachwahlgräber. In einem Einzeltiefgrab können bis zu zwei Särge übereinander beziehungsweise vier Urnen beigesetzt werden während es bei einem Mehrfachwahlgrab bis zu vier Särge und bis zu acht Urnenbestattungen sein können.

Das Reihengrab und die Unterschiede zum Wahlgrab

Bei einem Reihengrab sind die individuellen Wahlmöglichkeiten eingeschränkter. Weder ist es möglich die Größe des Grabes zu bestimmen noch kann eine bestimmte Stelle gewählt werden. Hier findet die Beisetzung im nächsten freien Platz in einer Grabreihe statt. Darüber hinaus können in Reihengräbern nicht mehrere Verstorbene beigesetzt werden, wie es bei Wahlgräbern der Fall ist. Ein weiterer Unterschied zwischen Wahl- und Reihengräbern wird auch an der Ruhezeit deutlich. Diese ist von Friedhof zu Friedhof unterschiedlich lang, gilt stets ab dem Zeitpunkt der letzten Bestattung und beträgt meist 20 bis 30 Jahre. Während die Grabnutzungsrechte bei einem Wahlgrab verlängert werden können, ist dies bei Reihengräbern nicht möglich. Was die Gestaltung von Wahlgräbern betrifft, besteht in puncto Grabstein und Grabbepflanzung ein weitaus größerer Spielraum als bei Reihengräbern, wo mitunter auch die Form des Grabsteins vorgeschrieben sein kann.

Die namenlose Bestattung im anonymen Grab

Das anonyme Grab prägen gänzlich andere Eigenschaften - sowohl was die Reglements betrifft, als auch die Beweggründe, sich für eine anonyme Beisetzung zu entscheiden. Diese findet auf anonymen Grabfeldern auf dem Friedhof statt, auf dem keinerlei Namenshinweis oder Grabgestaltung, zum Beispiel in Form eines Grabsteins oder mit Grabschmuck möglich ist. Damit entfällt auch jegliche Pflicht zur Grabpflege. Es handelt sich um die schlichteste und kostengünstigste unter den Grabarten. Die Voraussetzung ist hierfür - abgesehen auf vereinzelten Friedhöfen - eine Feuerbestattung.

Blickt man auf die Zeit zurück, seitdem Menschen Verstorbene bestatten, so sind die ältesten Gräber über 150.000 Jahre alt. Es liegt nahe, dass sich bis heute, ja selbst innerhalb weniger Jahrzehnte ein grundlegender Wandel in der Bestattungskultur vollzogen hat. Sowohl kulturelle Sitten als auch gesellschaftliche Gegebenheiten waren dabei maßgebend. Galten etwa Feuerbestattungen im alten Rom vorchristlicher Zeit noch als etwas völlig Normales, änderte sich dies grundlegend bei der Entstehung des Christentums, sodass man die Kremierung des Leichnams schließlich für viele Jahrhunderte grundlegend ablehnte.

In Deutschland wurde erst im Jahre 1878 das erste Krematorium eröffnet, doch dauerte es noch viele weitere Jahrzehnte, bis die Feuerbestattung auch Akzeptanz von Seiten der evangelischen und katholischen Kirche fand. Die Lehren des orthodoxen Christentum sowie auch des Islams und des Judentums verbieten indes eine Verbrennung des Leichnams. Mittlerweile hat die Zahl der Feuerbestattungen in Deutschland stark zugenommen - insbesondere in Großstädten. Hier machen sie mehr als der Hälfte aller Beisetzungen aus, und zwar längst nicht mehr ausschließlich auf Friedhöfen.

Möglichkeiten abseits der traditionellen Beisetzung von Urnen

Relativ neu ist die Beisetzung einer Urne im Rahmen einer sogenannten Baumbestattung. Sie findet vornehmlich in speziellen Waldfriedhöfen, wie zum Beispiel "FriedWald" oder "RuheForst" statt, deren Zahl in Deutschland weiter wächst. Hier befinden sich beispielsweise mehrere Säulen oder andere Grabmale um einen Baum herum, neben welchen die Urne mit der Asche des Verstorbenen begraben wird. Auf einigen Friedhöfen wird diese Bestattungsart auf sogenannten Baumfeldern ermöglicht, auf denen die Urne im Wurzelbereich ihren Platz findet. Urnen und Särge können ebenso auf Wiesengräbern, einer besonders leicht zu pflegenden Grabart, beigesetzt werden. Auch hier ist die Gestaltung des Grabes bewusst eingeschränkt. Zudem kommt für einige Verstorbene unter bestimmten Voraussetzungen eine Seebestattung in Betracht, auch anonym. Die anonyme Bestattung, auch als „stille Beisetzung“ bekannt, ist wie in diesem Artikel bereits erwähnt auch auf dafür vorgesehenen Grabfeldern möglich. Die Diamantbestattung - per Definition keine eigentliche Bestattungsart - zählt zu den sehr exklusiven, jedoch wesentlich seltener durchgeführten Varianten. Hierbei wird ein Teil der Asche bei enorm hohem Drücken und Temperaturen zu einem Diamanten verarbeitet.

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