Betrachten wir die hierzulande am weitesten verbreiteten Grabarten einmal näher, so werden einige Merkmale und Unterschiede deutlich, die bei der Auswahl durchaus eine Rolle spielen.
Was ist ein Wahlgrab?
Wie der Begriff bereits erahnen lässt, besteht bei einem Wahlgrab die Möglichkeit zur Wahl einer freien Grabstelle auf dem Friedhof. Hier können verschiedene Kriterien ausschlaggebend für die Auswahl sein, zum Beispiel die Grabgröße und Umgebung, die Entfernung des Grabes vom Eingang des Friedhofs aber vor allem die künftige Nutzung als Familiengrab. Betrachtet man die Kosten, so ist ein Wahlgrab teurer als ein Reihengrab. Wahlgräber lassen sich zudem in weitere Typen klassifizieren, nämlich in Einzeltiefgräber und Doppel- oder Mehrfachwahlgräber. In einem Einzeltiefgrab können bis zu zwei Särge übereinander beziehungsweise vier Urnen beigesetzt werden während es bei einem Mehrfachwahlgrab bis zu vier Särge und bis zu acht Urnenbestattungen sein können.
Das Reihengrab und die Unterschiede zum Wahlgrab
Bei einem Reihengrab sind die individuellen Wahlmöglichkeiten eingeschränkter. Weder ist es möglich die Größe des Grabes zu bestimmen noch kann eine bestimmte Stelle gewählt werden. Hier findet die Beisetzung im nächsten freien Platz in einer Grabreihe statt. Darüber hinaus können in Reihengräbern nicht mehrere Verstorbene beigesetzt werden, wie es bei Wahlgräbern der Fall ist. Ein weiterer Unterschied zwischen Wahl- und Reihengräbern wird auch an der Ruhezeit deutlich. Diese ist von Friedhof zu Friedhof unterschiedlich lang, gilt stets ab dem Zeitpunkt der letzten Bestattung und beträgt meist 20 bis 30 Jahre. Während die Grabnutzungsrechte bei einem Wahlgrab verlängert werden können, ist dies bei Reihengräbern nicht möglich. Was die Gestaltung von Wahlgräbern betrifft, besteht in puncto Grabstein und Grabbepflanzung ein weitaus größerer Spielraum als bei Reihengräbern, wo mitunter auch die Form des Grabsteins vorgeschrieben sein kann.
Die namenlose Bestattung im anonymen Grab
Das anonyme Grab prägen gänzlich andere Eigenschaften - sowohl was die Reglements betrifft, als auch die Beweggründe, sich für eine anonyme Beisetzung zu entscheiden. Diese findet auf anonymen Grabfeldern auf dem Friedhof statt, auf dem keinerlei Namenshinweis oder Grabgestaltung, zum Beispiel in Form eines Grabsteins oder mit Grabschmuck möglich ist. Damit entfällt auch jegliche Pflicht zur Grabpflege. Es handelt sich um die schlichteste und kostengünstigste unter den Grabarten. Die Voraussetzung ist hierfür - abgesehen auf vereinzelten Friedhöfen - eine Feuerbestattung.